Mittwoch, 8. Februar 2012

Verändert

Montag: Inselrundfahrt: ich sitze hinten im Bus, letzte Reihe, Mitte. Höre Musik und beobachte wie die Köpfe der mitfahrenden sich von links nach rechts drehen und wieder zurück. Der Busfahrer erzählt was von 25000 Enten auf Sylt, der schönsten Haustür Westerlands und den Dünen. Zwischendurch streut er Witze, die niemand lustig findet. Egal, so hab ich Ruhe und zeit für den blogpost, den ich schon lange machen wollte. Ich hab mich verändert. Ich lese nicht mehr alles was ich finden kann zum Thema Krebs. Ich möchte abschließen mit dem Thema. Vielleicht nicht für immer, aber Sündenfall vorerst. Ich habe gemerkt, das ich Probleme habe, wenn jemand anderes über Krebs spricht und ich zuhören muss. Mir Steigen Tränen in die Augen und will alleine sein. Ehrlich gesagt, so wollte ich nie sei . Jetzt bin ich so.  Noch ist das reden über meine Erfahrungen kein Problem. Ich bin es trotzdem leid.  Wenn, wie zb hier auf sylt, die Leute in meinem alter von ihrer Krankheit erzählen, und sich unbewusst versuchen zu übertrumpfen, wird es mit auch zu viel. Ich möchte garnicht am pokertisch der krassesten Geschichte sitzen. Wenn ich keine gelegenheit finde, diesen Geschichten zu entwichen, holen sie mich abends ein und Rauben mir den schlaf. Es reicht. Warum fahre ich nach Sylt, in eine rehabilitationsklinik Klinik für ehemals krebskranke kinder, wenn ich mittlerweile SO auf andere Schicksale reagiere?  Gibt wahrscheinlich keine Erklärung, ih wollte einfach her. Ich muss aber sagen, es wird mir bloß zuviel, wenn ich nicht steuern kann was ich erfahre. Also wenn ich mich mit jemanden unterhalte ist alles ok. Doch wenn alle im Kreis sitzen und los schnattern wer wie oft welche chemo bekam oder wie alles anfing, ist es nicht gut für mich da lauschen zu müssen. Ich suche dann einen weg, zu entkommen. Vorgeben auf die toilette gehen zu müssen, klappt meistens.